

ESD – Die unsichtbare Gefahr. Besonders für elektronische Bauteile ist ESD gefährlich, da es unbemerkt zu Schäden kommen kann.
Was ist eigentlich ESD?

ESD (engl. Electro Static Discharge) bedeutet elektrostatische Entladung und bezeichnet den plötzlichen Ladungsaustausch, wenn sich zwei leitenden Objekte mit unterschiedlichen Ladungen (+/-) begegnen. Besonders für elektronische Bauteile, Platinen oder Geräteanschlüsse ist ESD gefährlich, da es unbemerkt einen Schaden verursachen kann.
Sie können an einem Bauteil arbeiten, ohne zu bemerken, dass es bereits einen ESD-Schaden hat
Wie entsteht ESD?
ESD entsteht durch den Ladungsaustausch zwischen zwei Objekten mit entgegengesetzten Spannungspotenzialen. Hervorgerufen wird ESD z.B., wenn unterschiedliche Materialen aneinander gerieben oder voneinander getrennt werden. Wir alle haben bereits so eine elektrostatische Entladung gespürt. Das passiert u.a., wenn wir über einen Teppich laufen und dann etwas berühren oder durch Reibung an nicht leitfähiger Kleidung (z.B. aus Synthetik oder Wolle). Im Alltag erzeugen wir durch unsere Bewegungen und Arbeit ständig statische Elektrizität. Wir sind praktisch die ganze Zeit elektrisch geladen, ein einfaches Vermeiden ist nicht möglich. Sobald wir elektrisch geladen sind und ein leitendes Objekt berühren, entlädt sich die Ladung in den Objekt und verursacht einen „elektrischen Schlag“.
ESD-Begriffe erklärt
ESD |
Elektrostatische Entladung. Tritt auf, wenn zwei elektrisch geladene Objekte zusammenkommen und eine Ladung entladen wird. Das kann zu sichtbaren oder verborgenen Schäden an einem elektronischen Bauteil führen. |
EPA |
ESD-geschützter Bereich |
ESDS |
Empfindlich gegen elektrostatische Entladung. Eine Komponente, die ESD-Schutz benötigt. |
Leitfähiges Material |
Leiter = Material, das den Fluss von elektrischem Strom in eine oder mehrere Richtungen ermöglicht. Metalle sind oft leitfähig, z.B. Kupfer und Aluminium. |
Isoliermaterial |
Isolator = Material, das keinen Strom leitet. Der Isolator kann elektrostatisch aufgeladen sein. Isolatoren können z.B. aus Kunststoff oder Holz bestehen. |
Standards |
IEC 61340-5-1: ESD-Norm, die in Europa weit verbreitet ist, und ANSI S20.20 in Amerika. Beide Normen haben eine große Anzahl von Ähnlichkeiten. |
Sehen Sie im Video, wie Sie eine ESD-Schutzzone einrichten und pflegen
Wie stark kann ESD Bauteile beschädigen?
In vielen Fällen treten ESD-Schäden auf, ohne dass sie bemerkt werden. Wir Menschen nehmen eine elektrostatische Entladung unter 3.000 Volt nicht wahr. Elektronische Bauteile können aber bereits ab 30 Volt nachhaltig beschädigt werden, besonders empfindliche Bauteile auch schon ab 5 Volt. Hier lauert die Gefahr im Produktionsprozess – Sie können an einem Bauteil arbeiten, ohne zu bemerken, dass es bereits einen ESD-Schaden hat. Manche ESD-Schäden werden erst erkannt, wenn das fertige Produkt beim Kunden ist.

Wahrnehmung von ESD
Spüren einer elektrostatischen Entladung |
3 500 V |
Hören einer elektrostatischen Entladung |
4 500 V |
Sehen einer elektrostatischen Entladung |
5 000 V |
Herkömmliche Bauteile können durch 100-200 Volt beschädigt werden, die empfindlichsten sogar bereits ab 5 Volt.