ESD-Bodenbelag - Für eine dauerhafte und zuverlässige Ableitfähigkeit an einem ESD-Arbeitsbereich.
Warum ist ein ESD-Bodenbelag wichtig?
Ein elektrisch aufgeladener Fußboden ist eine Gefahr für Bereiche, in denen an elektrischen Bauteilen gearbeitet wird, sowie für empfindliche elektrische Anlagen, wie z.B. Computerservern, Produktionsmaschinen mit elektrischen Komponenten oder technischen Geräten in der Pharmaindustrie. Besonders solche elektrische Anlagen können einen erheblichen ESD-Schaden nehmen, der zumeist am Anfang erstmal gar nicht bemerkt wird. Manche Schäden werden erst entdeckt, wenn Produkte nicht mehr ordnungsgemäß hergestellt werden können oder diese bereits beim Kunden sind und der dann einen Schaden feststellt.
Bereits geringe Entladungen können für einen größeren Schaden sorgen oder im schlimmsten Fall durch die entstehenden Funken einen Brand auslösen, wenn entzündliche Stoffe wie Gase oder Flüssigkeiten in der Nähe sind.
Mit einem ESD-Bodenbelag können gefährliche Entladungen verhindert werden. Aufgrund ihres speziellen Aufbaus sind sie in der Lage, elektrostatische Entladungen kontrolliert zum Erdungspunkt abzuleiten. Dadurch werden u.a. elektrische Anlagen geschützt, die fest auf dem Boden stehen. Somit bietet ein ESD-Boden eine dauerhafte und zuverlässige Ableitfähigkeit.
Arten von ESD-Böden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen ESD-Boden einzurichten, ob Rollen, Matten oder ganze Beläge, die Auswahl ist mittlerweile groß. Im Folgenden beschäftigen wir uns mit zwei Varianten näher. Bei jeder Variante sind Erdungspunkte unverzichtbar für einen optimalen ESD-Schutz.
ESD-Fussbodenbelag
Handelt es sich um einen größeren Bereich oder um ein neues Gebäude, kann ein kompletter ESD-Boden verlegt bzw. gegossen werden. Besonders sinnvoll ist ein durchgängiger ESD-Boden, wenn große und schwere elektrische Anlagen betrieben werden. Zu beachten ist dabei, dass der ESD-Boden hohen Belastungen standhalten kann. Aufgrund ihrer guten Belastbarkeit und einfachen Pflege werden Kunstharzböden auf Basis von Acryl-, Epoxid- oder Polyurethanharz häufig in der Industrie verwendet. In der Regel sind diese jedoch nicht leitfähig. Um einen ESD-Boden zu erhalten, wird stattdessen Kunstharz mit leitfähigen Zusatzstoffen verwendet. Damit ist der Boden leitfähig und kann die elektrische Ladung an den Erdungspunkt abführen.
ESD-Matten
Nicht jeder Betrieb benötigt einen kompletten ESD-Boden. Bei kleineren Bereichen, wo an empfindlichen elektrischen Bauteilen gearbeitet wird, sind ESD-Bodenmatten eine einfache und schnelle Lösung. Ebenso wie der ESD-Boden verhindern die ESD-Matten Überspannungsschäden und schützen so Geräte und elektronische Komponenten. So wie es verschiedene Varianten und Materialien von Matten gibt, so verschieden sind auch die Anwendungsbereiche. Manche Matten sind besser geeignet für bestimmte Arten von Rollen und andere eher für Schuhe. Dies zeigt sich jedoch manchmal erst, wenn die ESD-Werte (z.B. Oberflächenleitfähigkeit) in einer realen Umgebung gemessen wurden. Da sich „alles auf alles“ auswirken kann, kann ein gewisses Maß an Trial-and-Error erforderlich sein.
ESD-Bodenmatten sind auch an Sitzarbeitsplätzen sinnvoll. Durch das Rollen des Bürostuhls baut sich eine hohe statische Ladung auf, die unbemerkt an die Elektronik abgegeben werden kann. Eine ESD-Matte dient zum Abbau der elektrostatischen Aufladung und verhindert die unkontrollierte Entladung.
Für die Wahl des richtigen ESD-Bodens, empfehlen wir, den Rat von ESD-Experten einzuholen, z.B. von Herstellern und Händlern von Bodenbelägen bzw. Matten. So finden Sie die beste EPA-Lösung für Ihr Unternehmen.
Kennzeichnung des ESD-Schutzbereiches
Ist der ESD-Schutzbereich eingerichtet, muss er deutlich gekennzeichnet werden. Personen, die einen ESD-Bereich betreten, müssen darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie den Bereich nicht ohne entsprechenden Schutz betreten dürfen. Bei kleinen Bereichen empfiehlt es sich hier z.B. gelbe ESD-Aufkleber um den Arbeitsbereich herum anzubringen, um ihn für jeden gut sichtbar zu machen.
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ESD-Begriffe und Erläuterungen
ESD |
Electrostatic discharge = Elektrostatische Entladung. Tritt auf, wenn zwei elektrisch geladene Objekte zusammenkommen und eine Ladung entladen wird. Das kann zu sichtbaren oder versteckten Schäden an einem elektronischen Bauteil führen |
EPA |
ESD-geschützter Bereich |
ESDS |
Electrostatic discharge sensitive = Empfindlich gegen elektrostatische Entladung. Eine Komponente, die ESD-Schutz benötigt. |
Leitfähiges Material |
Leiter = Material, das den Fluss von elektrischem Strom in eine oder mehrere Richtungen ermöglicht. Metalle sind oft leitfähig, z.B. Kupfer und Aluminium. |
Isoliermaterial |
Isolator = Material, das keinen Strom leitet. Der Isolator kann elektrostatisch aufgeladen sein. Isolatoren können z.B. aus Kunststoff oder Holz bestehen. |
Standards |
IEC 61340-5-1: ESD-Norm, die in Europa weit verbreitet ist, und ANSI S20.20 in Amerika. Beide Normen haben eine große Anzahl von Ähnlichkeiten. |